03.03.2011

Schule vs. Leben

Ich erinnere mich ziemlich gut an meine frühe Schulzeit, sei es die Grundschule oder die Gesamtschule danach. Ich erinnere mich sehr gern zurück an meine Gesamtschule, rettete sie mich doch vor einem katastrophalen Schulsystem in unserem Lande. Ich hatte an der IGS die grössten kreativsten Freiheiten, die eine Schule in den 90ern bieten konnte, mit der besten Ausstattung und netten und qualifizierten Lehrern.

Allerdings frage ich mich heute, warum Schule eigentlich nicht auf das wirkliche Leben vorbereitet.

Es wird darüber gemeckert, das die Kinder heutzutage zu dick werden und nur Fast Food essen. Wie wäre es denn also, wenn Hauswirtschaft ein reguläres Fach wäre, welches in der Grundschule schon gelehrt würde. Verschiedene Koch- und Backtechniken, exotische Gerichte probieren, Lebensmittel schätzen und zubereiten lernen. Die Vegetarier lernen vegetarisch und die Fleischesser lernen von beidem. Würde einem dies im Leben nicht viel mehr bringen, als später in der ersten WG ständig die Eltern anzurufen oder Frag-Mutti.de aufzurufen?

Es wird gesagt, das viele Menschen ihren Finanzhaushalt nicht meistern können und sich so schnell verschulden. Wäre es nicht vorteilhaft, in der Schule schon Finanzhaushalt zu erlernen und Techniken diesen zu bewältigen? Oder wäre die Gefahr zu gross, das die Schüler herausfinden, das unser kapitalistisches Geldsystem in Wirklichkeit eine Farce ist.

Warum gibt es Pädagogik erst ab der Sekundarstufe II? Wäre es nicht sinnvoll Pädagogik und besonders Sozialpädagogik am besten ab der 6. Klasse zu lehren. Offiziell gab es bei mir ab der 6. Klasse den Sexualunterricht, das heisst, wie Mensch Kinder in diese Welt setzt "darf" ich schon als Teenager wissen, wie ich verantwortungsvoll mit meinem Nachwuchs umgehe oder mit anderen Mitmenschen nicht.

Warum ist Philosophie kein festes Fach und meist nur ein Kurs oder eine AG? Über verschiedene Moralvorstellungen und Ethik disskutieren, welches auch die Rhetorikfähigkeiten eines jeden Schülers bereichert, durften wohl anscheinend nur die Griechen damals im jüngsten Alter.

Warum gibt es nicht auch Tai Chi Chuan als Sportunterricht, welcher Körper und Geist mehr gibt als immer nur Fussball und Basketball zu spielen. Achja, Fussball ist ja ein so besonders schonender Sport, komisch das soviele Profis einen Bänderriss oder Meniskusschäden haben.

Schade das wir es in einer Zeit, in der uns fast alle technischen Möglichkeiten zugänglich sind, es nicht schaffen eine bessere Schulbildung zu entwickeln, die auf das Leben viel besser vorbereitet.

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